Wenn die Verliebtheit erst einmal vorbei ist, geraten vielen Beziehungen in eine Krise. Bisher übersehene Eigenschaften fangen an zu stören, und der als „perfekt“ eingeschätzte Partner, die vermutete „Seelenverwandtschaft“, stellt sich als „Fehleinschätzung“ dar.
Aber woran liegt es, dass wir diese Fehler bisher nicht gesehen haben? Die sogenannte rosarote Brille lässt Verliebte ihren Partner verklärt und überhöht wahrnehmen. Ruediger Dahlke spricht von einem „Zustand akuter Großhirnvergiftung“. Grund genug, die darauf folgende „Ent-täuschung“ willkommen zu heißen.
Mit der schwindenden Illusion und der deutlich werdenden Realität eröffnet sich für das Paar eine echte Chance. Denn längst haben wir uns unterbewusst genau den Menschen ausgewählt, der zu unseren Mustern und Eigenschaften auf wunderbare Weise passt und damit ein größtmögliches inneres Wachstum ermöglicht. Jemanden, der die „Schwächen“ entlarvt, den Spiegel vorhält und mit eigenen „Fehlern“ konfrontiert. Bei aller Wut und allem Ärger liegt gerade hier ein Schatz vergraben, den es sich zu heben lohnt.
Besteht die echte Bereitschaft, die eigenen Muster wahr zu nehmen, sich mit sich selbst auseinander zu setzen, so wirkt das in den meisten Fällen in doppelter Hinsicht bereichernd. Das was fehlte, wird zu Fülle. Es entsteht der Nährboden für eine Beziehung, die, anstatt zu lähmen, beflügelt. So kann sich die Beziehung von der Oberfläche hin zu Reife und Tiefe entwickeln.
Und es gibt noch eine weitere gute Nachricht: Sobald einer der beiden Partner etwas zu verändern beginnt, wird das bisher gelebte Muster so nicht mehr aufrecht zu erhalten sein und die Beziehung, wie auch das Zusammenleben, einen Wandel erfahren.
Der Anfang liegt immer bei jedem selbst.
Eine leichte und wirkungsvolle Übung finden Sie hier.